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Freitag, 7.1.2005

Eike: Ein frohes und gesundes neues Jahr wünschen wir allen!

Wir haben den ersten Weihnachtstag bis mittags und den zweiten Weihnachtsfeiertag bis spät abends auf der Baustelle verbracht und schließlich noch den Tag nach Weihnachten. Wir wollten den Fußbodenaufbau fertig bekommen und die Heizschlangen für die Fußbodenheizung schon verlegen. Der Fußbodenaufbau war auch bis auf das Badezimmer und einen Teil des HWR´s soweit fertig. Die Heizschlangen lagen in der Küche und im kompletten Wohnzimmer, bis Gernot las, daß ein Heizkreis nur eine bestimmte Länge haben darf. Unserer aber war doppelt so lang wie angegeben. Das war natürlich wieder ein kleiner Rückschlag für uns.

Wir wollten Silvester an der Ostsee verbringen, komme was wolle. Wir waren so etwas von urlaubsreif, das konnte sich keiner vorstellen. Außerdem begann sich eine kleine Krise zusammenzubrauen und wir mußten uns auch eingestehen, daß es ohne ein paar Tage Auszeit bald gar nicht mehr gehen würde. Wenn man immer nur zu zweit auf der Baustelle ist, wird einem das bald zu viel und es fängt an einen zu nerven.

Wir hatten jedenfalls ein paar sehr schöne Tage an der Ostsee und die paar Tage ohne unsere Baustelle am Planweg haben auch sehr gut getan. Zurück in H. wird uns bewußt, wie sehr die Zeit nun drängt. Ende Januar müssen wir aus unserer Wohnung raus.


Heizschlangen werden verlegt
Letzte Arbeiten, bevor der Trockenestrich verlegt wird

Gernot: Ja, jetzt muß es richtig abgehen, die Uhr tickt...

Es hat sich herausgestellt, daß unsere Bodenplatte ganz schön schief ist und daher haben wir richtig viel ausgleichen müssen. Der Bodenaufbau mit der Schüttung ging nach einer gewissen Einarbeitung ganz gut von der Hand, dauerte aber wirklich lang. Im Badezimmer sind wir immer noch nicht durch, da ich noch Restarbeiten an der Duschtasse erledigen muß (Erden, die Füße arretieren, dämmen und Abschluß mauern). Das sollte zwar schon erledigt sein, dazu bin ich aber noch nicht gekommen.

Während der Tage an der Ostsee haben wir möglichst wenig an den Bau gedacht, wir waren noch nicht einmal in einem Baumarkt! Leider hat sich der Putzer gemeldet, daß er die Restarbeiten (die er noch vor Weihnachten erledigen wollte) angehen möchte, ob wir das Haus mal aufschließen könnten. Ging natürlich nicht, da ich a) wenig Lust hatte, dafür 700 km zu fahren und b) der Fußboden noch nicht fertig ist. Er jammerte noch etwas herum, daß er wenigstens schon mal einen Teil seines Geldes bekommen könnte (ja, ja Weihnachten und Rechnungen am Jahresanfang...) und er würde ja gerne, aber wenn´s nicht ginge... Jedenfalls soll er jetzt kommende Woche fertig machen und dann soll er uns noch mal entgegenkommen wegen der Sauerei, die er und sein Igor veranstaltet haben.

Zurück in H. ging es also volle Lotte los. Ich habe nach Möglichkeit nach Feierabend bis in die Puppen in unserem Haus gearbeitet und wir sind gut vorangekommen. Eike hat mir Gesellschaft geleistet und kleinere Arbeiten erledigt, aber vor allem hält sie unsere Wohnung in Schuß und macht die Wäsche und den Einkauf, was mir wieder den Rücken für unser Haus frei hält. Bis gestern haben wir dann von dem langen Heizkreis im Wohnzimmer rund 80 m herausgenommen und zum Teil wieder in der Diele verbaut. Um das Wohnzimmer wieder komplett zu bekommen, habe ich bei Jörg vor unserer Abfahrt noch neues Rohr bestellt. Ich dachte mir, daß dieses bis Anfang Januar wohl da sein würde. Ich habe noch mehrmals nachgefragt und Jörg gab mir die Auskunft, daß das Rohr "abrufbar" wäre. Jedenfalls "rief" ich es dann ab, da sich für das Wochenende viele fleißige Helfer angeboten haben und wir bis dahin das Wohnzimmer, die Diele und die Küche fertig vorbereitet haben wollten. Und heute stellte sich dann heraus, daß der Händler Scheiße erzählt hatte und das Rohr frühestens Mittwoch da sein könnte. Toll! Jetzt haben wir als Notlösung eine Muffe (ein Verbindungsstück) eingesetzt, hoffentlich bleibt das Ding dicht! Und das Rohr kann sich der Händler dahin schieben, wo kein Licht hinkommt!

Ich habe mich nach Feierabend mit Jörg auf der Baustelle verabredet und es hat richtig Spaß gemacht: Zunächst haben wir also das Rohr im Wohnzimmer verlegt, dann die Anschlüsse an den Verteiler hergestellt. Zwischendurch ging dauernd der Baustrom an und aus, aber die Sicherungen im Stromkasten waren in Ordnung. Es stellte sich heraus, daß unser Kabel, welches die Straße quert, den Baustellenverkehr übel genommen hat und offensichtlich einen Wackelkontakt hat; jedesmal, wenn ein Auto drüberfährt, ist der Strom weg - oder eben wieder da. Da hatte ich die Faxen dicke und beschloß, unseren neuen, noch jungfräulichen Zähler in Betrieb zu nehmen. Ich montierte eine Aufputz-Steckdose und verband sie mit dem Zählerkasten. In die Dose steckte ich einen Halogenstrahler und dann...

...dann entfernte ich den Aufkleber, welcher vom Elektroversorger auf den Hauptschalter geklebt wurde, mit der Aufschrift "Nur vom Elektroinstallateur in Betrieb zu nehmen!". Dieses mit gutem Gewissen, denn ich war ja jener Installateur, dann wurde der Fehlerstromschalter umgelegt und nachdem bis dahin nichts Bemerkenswertes passierte, wagte ich den letzten Schalter (jenem vom Sicherungsautomaten) und siehe da - "es ward Licht!" Ein bißchen Stolz durchflutete meinen Körper, denn wenn ich ehrlich bin, war ich besorgt, ob das wirklich alles funktioniert.

Doch der Tag hatte noch einen weiteren Höhepunkt: Nachdem Jörg die Heizschlangen der Fußbodenheizung abgedrückt hatte und Eike alles kontrolliert und ihr o.K. gab, wurde unsere Heizung in Betrieb genommen. Zunächst mit kleinen Anlaufschwierigkeiten, aber dann lief alles wie Schmitz-Katze. Zur Feier des Tages habe ich noch ein paar Steckdosen und Schalter montiert und frisch motiviert soll es morgen weiter gehen!