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Dienstag, 2.11.04

Eike: Jetzt haben wir schon wieder November und irgendwie geht es alles nicht richtig weiter. Wir haben die Wand für unsere Dusche im Badezimmer hochgemauert, aber bis man dort irgendwann tatsächlich einmal duschen kann, wird wohl noch viel Wasser den Rhein herunterfließen. Leider nicht in unserer Dusche.

Vor allem hält die Elektroinstallation auf und bringt alles ins Stocken. Ich denke, daß Gernot sich zwischenzeitlich doch wünscht, wir hätten Elektro an eine Firma vergeben, dann könnten wir jetzt schon weitermachen. Hoffentlich läuft das mit dem Verputzen nicht ebenso zäh ab.
Zum Glück hat Tido uns am Samstag bei der Elektroinstallation geholfen und hat bereits die gesamte Küche verkabelt, sonst wären wir noch einen großen Schritt weiter hinten. Und am Samstag kam auch noch Frau G. von der Deutschen Bank zu Besuch um sich über den Baufortschritt und den Verbleib des Geldes zu informieren.

Ich glaube, so langsam wird sogar Gernot ungeduldig. Zum Glück haben wir ja noch gut drei Monate um alles fertigzustellen und einzuziehen und da unsere potentiellen Nachmieter wieder abgesprungen sind, haben wir zur Zeit sogar noch die Möglichkeit unser Mietverhältnis um einen weiteren Monat zu verlängern. Am Sonntag haben wir unsere Wohnung allerdings vorerst zum 31.01.05 gekündigt.


Tido legt die letzten Leitungen im Wohnzimmer
Besuch von der Deutschen Bank

Von einem Nachbarn haben wir Horror-Nachrichten bezüglich der Hausanschlüsse durch die Stadt gehört. Angeblich sollen andere Nachbarn ihre Anschlüsse schon im August beantragt haben und warten noch immer und andere Nachbarn, die jetzt erst ihren Antrag gestellt haben, soll man bis zum Februar 05 vertröstet haben.
Jörg, "unser Handwerker" hat uns beruhigt und gemeint, daß er derartiges noch nie gehört habe.
Das fehlte mir auch noch, mitten im Winter in ein Haus einziehen zu müssen, in dem es weder Wasser, noch Gas, geschweige denn Strom gibt.

Ach ja, etwas hat sich doch getan, von außen ist unser Haus quasi fertig. Jetzt strahlt es schon von weitem in einem schönen, sonnigen gelb und hebt sich wie vermutet, in der Reihe der weißen Klinkerhäuser stark ab. Fast könnte man den Eindruck gewinnen, daß manch weißer Klinker-Hausherr (oder Frau), jetzt doch etwas neidisch auf unser "etwas anderes Haus" schaut und sich ärgert, in der Reihe der weißen Klinker quasi völlig unauffällig zu verschwinden.

Heute hat Gernot sich "Urlaub" genommen, weil Jörg den Hausanschluß vorbereiten wollte. Als ich nach der Arbeit zur Baustelle kam, sah ich Berge von Erde und das Eingangspodest unseres Hauses war kaum noch zu erreichen. Jetzt klafft ein riesiges Erdloch direkt vor unserem Haus, was potentielle Diebe diese Nacht bestimmt davon abhält sich an unsere Haustür zu schaffen zu machen, denn es flüchtet sich zur Zeit so schlecht. A propos Haustür: Diana hat mir heute mitgeteilt, daß morgen unsere Haustürfüllung geliefert werden soll. Supi! Dann sieht unser Haus wenigstens von außen schon richtig fertig aus. So nach dem Motto: Außen hui, innen pfui!
Zum Schluß bliebe nur noch zu erwähnen, daß wir beide mit einer Erkältung kämpfen und hoffen noch einmal drumherum zu kommen, denn Krankheit können wir uns zur Zeit wirklich nicht leisten.


Welche Farbe sollen wir nur nehmen...
Die Duschabtrennung wird gemauert.

Gernot: Da hat Eike heute aber den Blues; o.k. es geht schleppend voran, aber ich denke, daß das völlig normal ist. Jetzt gibt es halt einen Durchhänger, aber demnächst geht es mit großen Schritten weiter. Das mit dem Strom habe ich mir in der Tat anders vorgestellt, vor allem, daß man eine Art Verlegeplan bekommt. Aber uns wurde das Material hingestellt (analog zum Sanitär-Paket) und dann durften wir basteln. Natürlich muß man hier bestimmte Vorgaben einhalten (Installationszonen usw.) und nachdem ich mich mit der Materie auseinandergesetzt habe glaube ich, alles hin zu bekommen. Ich hoffe nur, daß ich alles richtig gemacht habe, denn nachträgliche Änderungen werden ganz schön aufwendig. Also mit der Erfahrung von heute würde ich es nicht mehr mit OBI machen, aber wie heißt es so schön: "Versuch macht kluch!" Jetzt müssen wir da durch.

Heute habe ich gedacht, mit Elektro weitermachen zu können, aber der Vormittag war damit ausgefüllt, die Stutzen der Kanalanschlüsse zu finden. Lustigerweise liegen diese nicht da, wo sie sollen. Genauer gesagt weder an der eingezeichneten Stelle noch auf der eingezeichneten Höhe. Wenn wir einen Tiefbauer beauftragt hätten, wären wohl erhebliche Mehrkosten entstanden, aber Jörg hat uns einen Pauschalpreis gemacht. Dafür habe ich halt mit Hand angelegt, damit er nicht völlig sauer ist und zu zweit geht die Arbeit besser. Jedenfalls haben wir heute die Anschlüsse freigelegt und den untersten Ring setzen können. Desweiteren haben wir schon fast alle Gräben für die Verrohrung ausgehoben. Leider sind jetzt die Revisionsschächte genau vor unserer Haustüre; da müssen wir uns noch was einfallen lassen, diese zu "verstecken".

Gegen Mittag wollte ich mich um den Stromanschluß kümmern, das wird auch noch eine komplizierte Sache; bei OBI bin ich nicht besonders weiter gekommen, ich soll morgen noch eine Hotline anrufen, dort erfahre ich (für 0,12 Euro/Minute) genaueres. Da bin ich mal gespannt. Und da uns ja zur Zeit ein Bagger zur Verfügung steht, dachten wir uns, daß wir den Garten etwas umgestalten. Bislang steht unser Haus ja auf einem Podest; wenn man zum Wohnzimmer herausgeht, geht es ja steil bergab (unsere Gäste vom Richtfest werden sich erinnern). Und da haben wir uns gedacht, das muß noch aufgefüllt werden.

Zunächst sah es so aus, daß wir von den Nachbarn gegenüber jede Menge Mutterboden haben könnten, aber mit jedem Gespräch wurde die Menge geringer. Also habe ich mich noch um Recycling-Sand bemüht. Beim örtlichen Baustoffhändler habe ich 50 Kubikmeter angefragt; dieses wurde mir auf 90 Tonnen umgerechnet (Sand wird in Tonnen berechnet, nicht in Kubikmeter; man lernt nie aus) und sollte pro Tonne 8,- Euro (zzgl. Märchensteuer) kosten. Großzügigerweise wurde mir noch 2% Skonto eingeräumt, aber der Gesamtetat ließ mich schwer schlucken, also beschloß ich, mir ein Gegenangebot einzuholen. Und siehe da: beim Baustoffhändler in der nächsten Stadt sollte das gleiche Zeug nur 6,10 Euro kosten. Jetzt kommen morgen früh also 3 Sattelzüge mit Sand und während Jörg die Verrohrung vornimmt, werde ich mit dem Bagger (typischer Männertraum: Baggerfahren!) das Zeug wunschgemäß auf unserem Grundstück verteilen.

Was gibt es sonst noch zu berichten. Die Maler, die das Haus verputzt und angestrichen haben, haben ganz schön rumgesaut und Rolladen und Rahmen verschmutzt. Desweiteren haben wir auf dem Rahmen unserer Küchenfenster-Tür einen Cutter-Kratzer, der natürlich nicht von den Malern stammt (wer's glaubt wird selig), aber wir können es nicht beweisen, also Pech gehabt. Zum Glück ist dieser unten und nicht auf einem Wohnzimmerfenster, aber es ist trotzdem ärgerlich. Und zu guter Letzt sind die oberen Fenstereinfassungen bei den kleinen Fenstern (WC und HWR) nicht in einer Flucht. Wenn man das weiß, fällt einem das sofort auf. Das wollen die Maler noch in Ordnung bringen, aber ich bin skeptisch, ob das gut geht, denn Strukturputz anflicken, daß es nicht auffällt, ist ja so eine Sache. Überhaupt: ich weiß nicht, ob ich zu kleinlich bin, aber die Handwerker, die von bp-bauen beauftragt wurden, sind alle so hoppla-hopp. Auf die letzten Dachpfannen warten wir zum Beispiel immer noch!

Jedenfalls bin ich jetzt müde und werde euch in den nächsten Tagen von meinen Baggerkünsten berichten.


Der erste Ring wird gesetzt.