Seite 37
Samstag, 23.10.04

Gernot: Gerade sind wir wieder von der Baustelle zurück, frisch geduscht und genießen unseren Feierabend. Heute haben wir zwei fleißige Helferlein gehabt; Ariane und Rene waren so nett uns etwas zur Hand zu gehen und so haben wir den Tag unter unserem Dach verbracht, die Dampfsperre fast fertig gestellt und mit der Konterlattung begonnen. Aus Kostengründen haben wir darauf verzichtet, die Krampen mit dem teuren Spezial-Klebeband abzudichten und statt dessen das preiswertere, silberne Gewebeband verwendet. Laut Reinhard ist die Abdichterei sowieso nur akademischer Natur, da man die Folie sowieso nicht 100%ig dicht bekommt. Und was man so bei den anderen Rohbauten so sehen kann, machen es Handwerker eher nachlässiger als unsereins. Jedenfalls sind wir froh, daß die Glaswoll-Zeit sich seinem Ende zuneigt und es sieht schon recht aufgeräumt unter unserem Dach aus.

Außen hat sich im Laufe der Woche auch einiges getan, am Freitag ist das Haus fertig verputzt worden; jetzt fehlt nur noch die Farbe (und ein paar Dachpfannen...), die Verkleidung der Sparren und der berühmte "Eigentumsübergang" kann stattfinden.

Bei der Farbauswahl sind noch die Farben "Palazzo 270" (leicht oranges Gelb) und "Curry 150" (ein pastelliges Gelb) im Rennen; diese sollen wir auf die Fassade gestrichen bekommen und dann unsere Wahl treffen.


Hier sieht man das "Dream-Team"!
...etwas später am Abend...

Eike: Ja, jetzt ist unser "Urlaub" schon wieder eine Woche her. Die Zeit rennt und rennt. In dieser einen Woche ist nicht wirklich viel passiert, wenn man mal von der Verputzung der Fassade absieht, was ja an sich schon ein großer Fortschritt ist. Allerdings meinte ich, daß bei den Arbeiten, die wir selber machen, nicht viel passiert ist.

Gernot hatte in der Firma viel zu tun und ist nur am Donnerstag für eine Weile an der Baustelle gewesen und hat sich mit Elektro beschäftigt und am Freitag hatte er sich "Urlaub" genommen und hat ebenfalls mit Elektro weiter gemacht. Es geht sehr schleppend voran, weil er sich da ziemlich reindenken muß. Für mich ist das ein wenig frustrierend, weil ich kaum sehen kann, daß es voran gegangen ist. Das sind halt so lästige Arbeiten die gemacht werden müssen, aber bei denen man kaum ein Vorankommen sieht, leider. Ich fiebere dem Tag entgegen, an dem wir endlich fliesen können.

Heute war das schon ein wenig anders. Unterm Dach konnte man heute Abend doch schon einen Fortschritt sehen und nach anfänglichen Schwierigkeiten waren wir bald ein gutes Team und die Arbeit ging uns leichter von der Hand. Wenigstens haben wir jetzt die Dampfsperre komplett und die Konterlattung im unteren Bereich des Daches fertig. Rene hat sich bereit erklärt uns auch morgen noch zu helfen und den Rest der Lattung mit uns zu montieren. Allerdings wird das Montieren hier eher Männersache sein, weil ich auf Grund meiner Höhenangst nicht unterm Dach arbeiten kann. Aber ich kann zuschneiden und angeben etc.. Dann werden wir hoffentlich morgen das Thema abschließen können, so daß Gernot sich dann voll und ganz auf Elektro konzentrieren kann.

An dieser Stelle möchte ich noch einmal ein herzliches Dankeschön an unsere Helfer Ariane und Rene senden. Ihr habt uns heute wirklich gut geholfen.

Das war´s von mir für heute.


Ein kleiner Gruß von oben...
Vorläufiger Zwischenstand.

Gernot: Eike scheint heute nicht in Schreiblaune zu sein, daher noch ein paar Zeilen von mir. Mit dem Elektopaket von OBI ist es genauso gelaufen, wie mit dem Sanitärpaket: Man bekommt eine Menge Material, welches auf die BOS-Fertighäuser (die haben mit OBI so ein Ausbauprogramm: Haus von BOS, Ausbaumaterial von OBI) abgestimmt ist, dafür aber keine Pläne. Also selber gucken wie es geht. Hauptsache, man bekommt die Abnahmeunterschrift.

Da ich in Elektro ja erklärtermaßen (noch) nicht der Fachmann bin, dauert es halt, bis ich mir im klaren bin, wo welches Kabel hin soll. Jedenfalls glaube ich, langsam hinter die Geheimnisse der Elektriktik zu kommen und bin in den nächsten Tagen auch endlich mit der Verkabelung des Wohnzimmers fertig. Sorgen macht mir einzig und alleine eine Kreuzschaltung in der Diele (nicht, weil ich nicht weiß wie ich das zu verdrahten habe, sondern weil die Umsetzung viel Arbeit bedeutet); ich muß versuchen, Eike einen Schalter abzuhandeln, dann ist es eine einfache Wechselschaltung. Ansonsten mache ich mir viel Gedanken, ob meine Arbeit die Gnade eines Elektromeisters findet (habe ich alles richtig gemacht, sind alle DIN-Normen erfüllt etc...) aber was man so in der Nachbarschaft an Elektroinstallationen sieht, wird auch abgenommen. Wahrscheinlich mache ich mir wieder zu viele Gedanken.

A propos Nachbarschaft: Unsere kurdischen Nachbarn haben von zu Hause einen lustigen Brauch mitgebracht. Sie verbrennen ihren anfallenden Baustellenmüll. Ab und zu konnte man einen Rauchgeruch vernehmen und man hat sich eingeredet, daß das wahrscheinlich nur Bauholz war. Aber heute sahen wir jemanden seelenruhig mit zwei gelben Säcken voll mit Styropor zur bekannten Feuerstelle gehen und dieser erfreute sich an der schönen schwarzen Wolke, die dabei entstand. Also, da konnte ich nicht anders und bin hingegangen, um diesem Zeitgenossen mitzuteilen, daß das eine ziemliche Sauerei ist und in Deutschland nicht üblich. Desweiteren, falls ein Anwohner die Feuerwehr ruft, dieses eine teure Angelegenheit sei und und und. Mir wurde zwar versichert, daß das das letzte Mal gewesen sei; ich glaube das aber nicht und überlege, ob ich beim nächsten Mal nicht der erwähnte Anwohner sein soll. Das regt mich tierisch auf, abgesehen, daß das eine ziemliche Umweltsauerei ist - daß er mit dem Gestank auch noch die Anwohner belästigt, auf die Idee kommt er wohl nicht!

Und wo wir schon bei kriminellen Handlungen sind: Wir wollen ja noch eine Mauer im Badezimmer hochmauern und mit dem Polier von Brenner-Bau habe ich besprochen, daß ich von der aktuellen Baustelle ein paar Kalksandsteine nehmen kann (ehrlich gesagt habe ich ihm das etwas in den Mund gelegt). Gesagt, getan. Gestern, als es dämmerte, habe ich die ersten Steine geholt und als ich das dritte Mal dort war und meinen Stein aufgenommen habe (relativ schwer und unhandlich) hörte ich ein paar Stimmen. Nichtsahnend guckte ich auf und siehe da: die entsprechenden Bauherren guckten sich auf ihrer Baustelle um. "Mist", dachte ich mir, aber diskutieren wollte ich nicht, und es gilt: "je auffälliger, desto unauffälliger", also bin ich dreist weiter gegangen, als ob das alles so seine Richtigkeit hatte. Es hat mir niemand hinterher gerufen, daher denke ich, daß das auch so in Ordnung war. Für diesen Tag habe ich das "fringsen" eingestellt und werde mir morgen den Rest holen.