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Sonntag, 29.8.04

Eike: Als wir am Freitag noch einmal zur Baustelle fuhren, um uns mit dem Mitarbeiter der Firma Vogel zu treffen, die uns ein Angebot für den Wasseranschluß machen wollen, stellten wir fest, daß bei "bp - bauen mit Plan" unsere Treppenplanung bereits abgeschlossen war. Der Polier hatte doch das Treppenauge etwas weiter aufgestemmt und die Treppenstufen schon eingeschalt. Man hat entschieden, daß wir eine steile Treppe mit nur 14 Stufen erhalten sollen. So kann man von der Straße aus durch die Scheibe nur eine Stufe erkennen, dafür ist die Treppe aber, wie gesagt, sehr steil. OK, so schlimm finde ich es jetzt nicht. Damit kann ich leben. Sie ist eben nur steiler als normal.

Das Treffen mit dem Herrn der Firma Vogel war schnell vorbei und darüber war ich froh, denn es war sehr ungemütlich in unserem Rohbauhaus. Es regnete und der Wind pfiff durch die Räume. Jetzt war ich doch recht froh, daß wir an diesem Tag kein Richtfest hatten.
Das Richtfest hätte ohnehin nicht geklappt, da trotz der Zusage, der Dachstuhl noch gar nicht drauf war. Genauso hatte ich diese Zimmerei eingeschätzt. Jetzt hoffen wir natürlich sehr, daß dann am 4.9. der Dachstuhl drauf ist. Das wurde uns aber mal wieder fest versprochen. Aber das mit den Versprechungen kennen wir ja schon.

Anschließend waren wir noch in einem Sanitärfachhandel und fanden heraus, daß es zu unserer schönen Sanitärobjekt-Serie (die übrigens von Ideal Standard ist und Venice heißt - wie ich dank Internet herausfand), eine kleine Waschschale von 40 cm Durchmesser gibt. Die sehr, sehr schön aussieht. Nur leider nicht so günstig ist, wie Gernot sich das ursprünglich vorstellt hatte. Jetzt wollen wir versuchen die Waschschale günstig irgendwo zu erwerben. Vielleicht haben wir ja Glück.

Gestern waren wir dann also mit dem Elektriker auf der Baustelle verabredet. Der sah sich unsere Kabelführungen kritisch an. Er hat zwar etwas gemurrt, aber das hatten wir auch nicht anders erwartet, da wir ihm einen Teil seiner Arbeit ja bereits abgenommen hatten. Er hat aber auch nichts gesagt, wie man es hätte besser machen können, von daher gehe ich davon aus, daß das im Grunde schon ganz gut so war.
Das Treffen war schnell vorbei, nachdem wir eine halbe Stunde auf den guten Mann gewartet hatten. Auch das hatte ich beinahe schon vorher gewußt. Beim letzten Mal hat er uns ja über zwei Stunden warten lassen.
Danach haben wir unsere samstägliche Reise zum Obi angetreten um mit dem kompetenten netten Herrn die Sanitärplanung noch einmal zu besprechen.

Dann haben wir dort noch Kabel gekauft, weil wir ja noch, bevor am Montag die Treppe gegossen wird, zwei Kabel durch Leerrohre ziehen mußten, damit diese noch in der Treppe verschwinden können.
Wir haben uns überlegt, daß wir dieses gleich im Anschluß machen wollen, da wir ja auch noch einkaufen wollten und später Ariane zu Besuch kommen wollte.

Gesagt - getan. In einer Stunde sind wir mit dem Thema durch - dachten wir.

Gernot: Wir mußten lediglich zwei Kabel durch jeweils ein Leerrohr legen, welche in der Mitte noch unterbrochen waren; also waren je ca. 3 m Strecke zu überwinden. Das erste Kabel "fluppte" wie geplant; es war das dicke Kabel für den Herdanschluß. Das zweite Kabel für den Allgemeinstrom Küche wäre an sich vielleicht auch noch unproblematisch gewesen, allerdings sollten noch zwei zusätzliche Einzelkabel mit eingezogen werden (lt. Elektriker für die Absicherung der Spülmaschine) und wir probierten es zunächst mit einfachem Schieben.

Irgendwo muß aber ein Hindernis gewesen sein, denn immer an der selben Stelle ging es nicht weiter. Selbst mit Hilfe eines vorher durchgezogenen Kabels und gleichzeitigem Schieben und Ziehen war dieses Hindernis nicht zu überwinden. Also alles wieder heraus. Mittlerweile war ich schon etwas gepestet und es kann sein, daß mir das ein oder andere lautstarke "Verdammte Sch..." oder ähnliches über die Lippen kam. Eike war dieses schon unangenehm ("Was sollen denn die Nachbarn denken") und mein Beteuern, daß dieses sozusagen zum Ritual des Hausbauens dazugehört überzeugte sie nicht besonders. Angezogen durch dieses Wehklagen eilte aber unser zukünftiger Nachbar von schräg gegenüber herbei und bot Hilfe in Form einer professionellen "Elektrospirale" an. Dankbar nahmen wir dieses Angebot an und ich hoffte, daß unsere Kabelage durch den Einsatz dieses Werkzeuges etwas kooperativer sein würde.

Mitnichten und an bekannter Stelle verweigerten die vereinigten Kabel ihre Mitarbeit und ließen weder ein Vor noch ein Zurück zu. Die Zuhilfenahme eines 3m langen Hebels um das Kabel wieder herauszubekommen schlug fehl. Inzwischen wurde aus der "Stunde am Bau" ein nachmittagfüllendes Programm und mir blieb nichts anderes übrig, meine Niederlage einzugestehen und das Kabel zu kappen. Leider blieb auch ein Teil der Spirale ebenfalls auf der Strecke und so begab sich Eike auf den Weg, um Ersatz zu kaufen. Als ich also so weinend in unserem Bau saß, kamen Antje und Tido vorbei, um sich einen aktuellen Eindruck über den Fortgang der Arbeiten zu verschaffen. Da waren sie ja genau richtig.

Glück im Unglück war, daß die Situation noch zu retten war; das Leerrohr, welches jetzt blockiert war, war jenes, welches die Küche querte. Durch die Treppe allerdings hatten wir die Möglichkeit, das Kabel direkt in den Raum zu schieben, so daß wir "nur" noch die Diele queren mußten. Dieses Rohr war auch gangbar, denn ich konnte das 5-adrige Kabel problemlos hindurchschieben. Um kein Risiko einzugehen beschloß ich, den Mantel des Kabels zu entfernen und so 7 einzelne Kabel auf die Reise zu schicken. Das Hindurchziehen ging relativ schnell, aber zuvor half Tido mir, den Mantel zu entfernen und dieses beanspruchte die Zeit bis Eikes Rückkehr.

Jedenfalls waren alle Kabel nach einigen Stunden eingebaut und jetzt kann die Treppe auch gegossen werden.

Was den Elektriker betrifft: Natürlich wäre es schöner gewesen, wenn er seine Leerrohre in die Decke hätte schmeißen können, aber uns hatte der Baufortschritt ja auch überrascht und außerdem ist unsere damalige Planung schon zweimal geändert worden. Falls er jetzt aber versucht, mehr Geld herauszuholen, dann machen wir es eben selber.