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Karfreitag, 9.4.04

Gernot: Langsam wird's konkret. Mittlerweile haben wir das Gespräch mit der Sparkasse hinter uns und auf Anregung von Herrn K. von "bp-bauen mit Plan" wurde auch die Deutsche Bank konsultiert. Bei der Sparkasse ließ man uns ewig warten und als sich schließlich unser Gesprächspartner erbarmte (Eike hatte extra einen Termin vereinbart), stellte sich heraus, daß dieser sich den Termin gar nicht notiert hatte. Super! Aber wer jetzt gehofft hatte, daß sich dieses in günstigen Konditionen niederschlagen sollte, hat sich getäuscht. Bei den Internetbanken ist der eff. Zinssatz günstiger als die Konditionen bei der KfW.

Aber sowohl Sparkasse als auch Deutsche Bank bieten uns schlechtere Zinsen an. Nach endlosen Beratungen wurde uns schließlich ein Angebot unterbreitet welches zwar im Rahmen dessen lag, was wir uns an Finanzierung vorgestellt haben, aber wir hatten beide das Gefühl, daß dieses Angebot nicht sonderlich attraktiv ist, zumal der Herr von der Sparkasse die Gebühren von 155,- Euro sowohl in den KfW-Kredit als auch den Sparkassen-Kredit hereingerechnet hatte. Daher haben wir noch einen Termin bei der Hausbank von "bp-bauen" vereinbart.

Um 18:00 Uhr sollten wir am Dienstag in der Hauptstelle sein. Wir erschienen pünktlich, aber die Bank war geschlossen! Panik stieg in mir auf; ich habe die Telefonnummer unserer Gesprächspartnerin nicht dabei, so daß wir keinen Kontakt aufnehmen können! Eike blieb gelassen und entdeckte neben der Fußmatte einen kleinen Klingelknopf ohne Beschriftung (ich dachte schon, dieser wäre ein Alarmknopf für Raubüberfälle) und drückte einfach mal. Offensichtlich war das richtig, denn schon nach 5 Minuten wurde uns Einlass in die geschlossene Schalterhalle gewährt.

Das Gespräch war soweit ganz angenehm und nach dem Termin bei der Sparkasse wußten wir auch was so verlangt wurde und hatten entsprechende Unterlagen vorbereitet. Hier war die monatliche Balastung etwas höher, was aber daran lag, daß unser Kredit 10.000,- Euro höher ist als bei der Sparkasse. Außerdem ist hier das erste Jahr KfW tilgungsfrei und die Gebühren betragen 500,- Euro. Dafür können wir sondertilgen u.s.w. Man kann also beide Angebote schwer vergleichen. Trotzdem ist der eff. Zinssatz bei der Deutschen Bank niedriger und die Abwicklung mit "bp-bauen" scheint uns einfacher. Mal sehen; vielleicht können wir doch noch bei einer Internetbank anfragen.

Ich habe mir aber noch vorgenommen, bei diversen Ämtern vorstellig zu werden. Wenn man baut hört man ja von allen Seiten mehr oder weniger wohlgemeinte Ratschläge. Einer lautete: "Nimm unbedingt Einblick in das Baulastverzeichnis!". Abgesehen davon, daß man als Laie keine Ahnung hat, was das ist, bin ich am Donnerstag also zum Technischen Rathaus der Stadt. Zuvor allerdings war ich beim Katasteramt des Kreises, da die Internetbanken einen Flurplan und einen aktuellen Grundbuchauszug haben wollen. Der Sachbearbeiter war soweit ganz nett und gab mir auch den gewünschten Ausschnitt des Flurplanes: "Das macht dann zwölf Euro fünfzig..." Und das für eine mäßige DIN A4-Kopie, die man auch noch nicht mal selber kopieren darf (steht nämlich darauf). Und den Grundbuchauszug bekam ich auch nicht, da ich dafür die Einwilligung des Eigentümers brauche. Na toll.

Beim Technischen Rathaus stand ich erst einmal wie der Ochs vorm Berg. Wenn man da rein kommt steht man vor einer Übersichtstafel, die aber sehr unübersichtlich ist. Also habe ich mich durchgefragt. Zunächst zum Baulastverzeichniszimmer. In den Baulasten ist eingetragen, ob jemand über das Grundstück fahren darf oder so, also Rechte Dritter an dem oder mit dem Grundstück. Aber das gewünschte Grundstück ist "baulastenfrei" - so jedenfalls die mündliche Aussage der Frau im Amt. Schriftlich habe ich das aber nicht bekommen.

Dann hat mich noch interessiert, was es mit dem sogenannten "Naturschutzgebiet" auf sich hat (welches der Verkäufer, Herr K. in höchsten Tönen angepriesen hat; 20 Jahre kommt hier nichts hin - mindestens!). Vielleicht ist es Bauerwartungsland oder die Bahn plant noch eine ICE-Strecke vor unserem Grundstück. Weiß man ja nicht! Hier hatte ich aber kein Glück, da der entsprechende Mann schon im Osterurlaub weilt. Ich solle das am Dienstag telefonisch klären (ob das wohl klappt?). Und zuletzt wollte ich den Bebauungsplan sehen. Ralf (mein Kollege) meinte, daß dort irgend welche komischen Vorschriften bezüglich Vorgartenbepflanzung, Grundstücksabgrenzung etc. drin stehen können ("Mein Freund Arne...").

Ich habe also Einblick bekommen und in der Tat stehen dort Vorschriften über die Bepflanzung drin, wie zum Beispiel, daß am unteren Rand des Grundstücks (sogar der Bereich ist festgelegt) alle 10 Meter ein heimischer Laubbaum 1., 2. oder 3. Ordnung (was immer das ist) sowie zwei heimische Sträucher zu pflanzen und zu unterhalten sind. Außerdem muß die Gartenanlage innerhalb eines Jahres nach Einzug fertig sein! Zum Glück wollten wir sowieso einen Obstbaum auf unserem Grundstück haben (war als Alternative zum Laubbaum genannt war) und für die Sträucher findet sich auch noch was. Jedenfalls bekomme ich den Bebauungsplan noch zugeschickt (ja, wieder zwölf Euro fünfzig!), kann ja nicht schaden.
Außerdem konnte ich klären, was es mit dem Eimer auf dem Lageplan von "bp-bauen" auf sich hat: Dort kommt ein öffentlicher Spielplatz hin. Wenn wir also die uns angebotene Doppelhaushälfte (dadurch sind wir überhaupt auf das Baugebiet neugierig geworden) genommen hätten, wäre uns ein Kindergeschreigeräuschpegel sicher gewesen. Glück gehabt! Nicht das ich etwas gegen Kinder habe, aber direkt neben dem Garten können "fremde", spielende Kinder ganz schön nervig sein. Wir können das beurteilen, da z.Zt. ein Kinderspielplatz neben unserer Terrasse liegt.

Da ich an dem Tag Tatendrang bezüglich unseres Hauses hatte, wollte ich noch Preise für die geplante Fußbodenheizung einholen. Daher bin ich zum Praktiker. Leider war der entsprechende Verkäufer bereits im Osterurlaub (kommt mir irgendwie bekannt vor), aber man versprach mir, das Angebot schriftlich zu machen. Um dieses zu beschleunigen gab ich vor, daß die Vergabe kurzfristig bevorsteht, und siehe da, das Angebot soll am Samstag oder spätestens Dienstag eintreffen. Unverschämterweise habe ich dann noch gesagt, daß sie die Stückliste beifügen sollen, so kann man vielleicht Gegenangebote einholen.

Am Dienstag vereinbaren wir den nächsten Termin mit dem Verkäufer von "bp-bauen" und dann sind wir endlich soweit, den Vorvertrag zu unterschreiben. Eike hat schon Angst, daß es dann zu spät sei, zumal Herr K. mich schon in der Firma angerufen hat, da ihm die Interessenten angeblich die Bude einrennen.