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Sonntag, 26.9.04

Eike: Juhuuu, Juhuuu! Wir haben unsere Fenster. Wir sind ja so froh! Es hat alles ganz gut geklappt. Am Freitag sollten so zwischen 12.00 - 14.00 Uhr die Fenster gebracht werden. O.k., sie kamen dann erst so um 15.30 Uhr, aber das war dann auch nicht mehr so schlimm. Alle Fenster standen auf einem Anhänger und waren schnell abgestellt, nur das große 3-teilige Element für das Wohnzimmer war auf dem LKW und mußte noch abgeladen werden. Ein Bekannter mit Fensterbauerfahrung hatte sich bereit erklärt uns beim Einbau der Fenster zu helfen und uns vor allem anzuleiten. Auch Tido wollte helfen. Als die Fenster kamen standen Gernot und ich allerdings mit dem Fahrer, der die Fenster gebracht hat, ganz alleine da und es war guter Rat teuer. Wie sollten wir das große schwere Element tragen?

Also habe ich unserem Nachbarn gebeten, ob er uns kurz behilflich sein könnte. Er mußte sehr überredet werden, ließ sich schließlich aber doch breitschlagen. Dann war das Problem das Gerüst, welches komplett um unser Haus herum aufgebaut war. Daran hatten wir gar nicht gedacht. Das große Element sollte direkt ins Wohnzimmer gebracht werden, aber es paßte nicht unter dem Gerüst her. Also mußten wir es teilweise abbauen.

Dann trugen wir mit vereinten Kräften das große Element ins Haus. Als es dann an seinem Platz stand, kamen auch unsere Helfer. Egal, es hatte ja auch so geklappt. Anschließend fingen wir mit vereinten Kräften an, die Fenster einzubauen. Ich bin zwischendurch nach Hause gefahren, um für alle Brötchen zu belegen und Kaffee zu kochen. Als ich wiederkam waren schon zwei Fenster eingebaut. Nach einer Kaffeepause ging es dann mit Volldampf weiter. Gernot und ich wollten unbedingt wenigstens das Erdgeschoß komplett geschlossen haben.

Wir spielten uns so gut aufeinander ein, daß alles recht schnell voran ging und Gernot drauf bestand, auch noch die oberen Fenster zu montieren. Als wir schließlich um 11.00 Uhr nachts die Baustelle verließen, waren alle zufrieden. Es hatte alles gepaßt. Wir waren ein eingespieltes, schnelles Team, hatten uns gut verstanden und es war nichts schief gegangen. Die Giebelfenster wollten wir uns für den nächsten Tag aufheben. Uns war wichtig, daß alle Fenster montiert waren und somit die Chance, daß eines geklaut werden konnte, minimiert wurde.

Ich hatte trotzdem keine gute Nacht, obwohl ich fleißig mitgeholfen hatte und auch körperlich erschöpft war. Immer wieder sah ich in Gedanken jemanden in unser Haus eindringen und die Fenster wieder ausbauen.


Die Fenster sind geliefert; jetzt kann es losgehen!
Die Arbeitspausen müssen genutzt werden...

Gernot: Ich dagegen habe geschlafen wie ein Stein, denn die Fenster durch die Gegend zu schleppen war ziemlich anstrengend. Bevor die Helfer kamen habe ich auch schon mal angefangen, die Grube für die Hausanschlüsse auszugraben. Und dort wartete eine kleine Überraschung: An der Ecke ist das Fundament so breit geworden, daß von der sowieso schon kleinen Öffnung noch mal ca. ein Viertel verloren ging. Ich weiß noch nicht, ob da die Versorger mitspielen. Wahrscheinlich muß ich da noch etwas wegstemmen.

Heute war relaxen angesagt und bevor wir unserer Bürgerpflicht (Kommunalwahl) nachgekommen sind, sind wir noch am Planweg vorbei und uns davon überzeugt, daß noch alles da ist. Ich bin heilfroh, daß die Fenster eingebaut sind und daß das so reibungslos vonstatten ging. Alles hat gepaßt mit Ausnahme der Griffe: diese sind zu kurz für die Fensterprofile (diese sind aus Wärmeschutzgründen etwas dicker als früher) und müssen noch nachgeliefert werden. Die Außenfensterbänke sind auch schon dran (mit Ausnahme der der Giebelfenster) und wenn ich den Bauleiter richtig verstanden habe, wollen sie jetzt auch schnell die Außenfassade dran machen. Einerseits ist das auch ganz schön, aber auf der anderen Seite hätte ich dieses gerne später gehabt, da dieses die letzten Arbeiten von "bp-bauen" sind und sie dann auch die restliche Kohle haben wollen. Dann haben wir natürlich die befürchtete Doppelbelastung aber auf der anderen Seite gehört das Haus dann auch uns.

Jetzt beginnt es für uns ernst zu werden: übernächste Woche haben wir beide für 14 Tage Urlaub und anschließend sollen Elektro-, Sanitär- und Heizungsarbeiten abgeschlossen sein. Außerdem der Bodenaufbau im Erdgeschoß mit Ausnahme der Fliesen. Und wenn es ganz toll läuft, fangen wir auch noch mit der Dämmung des Daches an. Soweit jedenfalls die Theorie; evtl. können wir wegen entsprechender Lieferzeiten einige Sachen nicht machen.


Hier habe ich es bereut, daß wir bodenlange Fenster im DG bestellt haben...
Zum Schluß noch die Haustüre.


In den letzten Wochen nach dem Richtfest ist ziemlich wenig passiert, da wir ja auf die Fenster gewartet haben; das war etwas frustrierend, denn wir sind beide etwas ungeduldig und wollten gerne loslegen. Nun denn, alles in allem sind wir jetzt beide ziemlich stolz und haben festgestellt, daß man sich jetzt mehr noch mit dem Haus identifiziert: Nur man selber hat einen Schlüssel und es fehlt ja "nur" noch der Innenausbau - es ist halt kein Rohbau mehr. Ein kleiner Wermutstropfen: Am Samstag kam schon die Rechnung für die nächste Rate - und das, obwohl die Dachdeckerarbeiten (nicht die Zimmerarbeiten) noch nicht abgeschlossen sind. Es fehlen noch ein paar Ortgangziegel und der Schornstein ist noch nicht verkleidet (obwohl wir glauben, daß dieses nicht Vertragsbestandteil ist und wohl auch nicht gemacht wird). Die Verkleidung der Sparren, die ebenfalls noch fehlt, kann wahrscheinlich erst nach den Außenputzarbeiten angebracht werden. Natürlich werden diese Arbeiten vom gleichen Betrieb geleistet wie die Zimmerarbeiten. Jedesmal die gleiche Nummer, sowohl von "bp-bauen" als auch vom Zimmereibetrieb!

Auf unser letztes Fax bezüglich der 2. Rate haben wir übrigens auch keine Antwort mehr erhalten (was ja auch zu erwarten war) und als ich den Bauleiter die Tage auf der Baustelle traf, habe ich ihn mit der Behauptung konfrontiert, daß Herr F., der Geschäftsführer von "bp-bauen", nur eine Kunstfigur sei und gar nicht existiert, da noch keiner der Nachbarn noch wir ihn jemals zu Gesicht bekommen haben. Er hat zwar nur gelacht, aber ich werde den Verdacht nicht los... Auf eine Antwort von ihm bräuchten wir nicht zu warten und eine Stellungnahme oder gar eine Entschuldigung bezüglich unseres "Verschuldens" käme wohl auch nicht. Wie arm! Aber immerhin ist ihnen jetzt klar geworden, daß bei den ausführenden Unternehmen wohl unterschiedliche Versionen von Bauplänen kursierten.

Ariane begutachtet unsere Arbeit.