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Sonntag, 12.12.04

Eike: Soeben kommen wir mal wieder von der Baustelle und sind ziemlich kaputt. Der Putzer ist nun fast fertig, nur ein paar Kleinigkeiten fehlen noch, die er noch nacharbeiten will. Das Material für den Fußbodenaufbau haben wir geordert und es wurde bereits Mitte der Woche geliefert. Es geht alles nur in kleinen Schritten voran, was aber auch nicht zuletzt daran liegt, daß wir nur zu zweit sind. Es zehrt mittlerweile alles ganz schön an einem. Die Arbeit, die Kälte draußen und auf der Baustelle und natürlich auch die Dunkelheit. Gestern sind wir sogar bis 23.00 Uhr auf der Baustelle gewesen und waren danach fix und fertig. Der Tag fing damit an, daß wir zu meinem Vater nach B. gefahren sind. Der lag uns nun schon seit einiger Zeit damit in den Ohren, daß die Fliesen aus der Garage verschwinden müßten. Also haben wir diese abgeholt. Bei der Gelegenheit nahmen wir auch noch die Waschmaschine aus der Wohnung meiner verstorbenen Großmutter mit, da mein Vater uns damit auch dauernd in den Ohren lag. Die Waschmaschine war sehr schwer und wir mußten sie aus dem 1. Stock heruntertragen.

Zurück am Planweg haben wir zuerst die Fliesen ausgeladen. Danach war ich so fertig, daß ich es kaum noch schaffte, die Waschmaschine mit auszuladen. Schließlich schafften wir es doch. Nun steht die Waschmaschine am Planweg im Flur und ich bekomme sie mit Gernot einfach nicht ins DG. Sie steht im Flur und uns damit ziemlich im Weg. Sehr ärgerlich.

Danach sind wir noch in den Baumarkt gefahren, um noch einige Materialien einzukaufen. Zurück am Planweg waren wir voller Tatendrang. Am liebsten hätte ich sofort mit dem Fußbodenaufbau angefangen, aber es waren noch andere Arbeiten zu erledigen. Ich habe den Boden so gut wir möglich gereinigt, was schon an sich eine Herausforderung war, da der Putzer ziemlich "rumgesaut" hat. Gernot hat derweil die Duschtasse montiert und mit der Verkleidung der Rohre und des Unterputzspülkasten mit Rigips im Badezimmer begonnen.


In aller Hergottsfrühe treffen die Baustoffe ein!
Saubermachen, bevor die Verkleidung befestigt wird.

Gernot: Tausend Kleinigkeiten sind noch zu tun. Bevor es an die Verkleidung des Spülkastens ging, habe ich die Duschtasse eingebaut. Ich bin aber von dem Ergebnis nicht besonders überzeugt, was nicht an meinen Fähigkeiten liegt sondern daß das Einbaumaterial anscheinend nicht für unsere Duschtasse geeignet ist. Ich versuche nun doch noch einen Wannenträger zu organisieren. Jedenfalls ist die Duschtasse eingebaut und wenn mir nichts schlaueres einfällt, bleibt es eben so.

Dann wollte ich Ergebnisse sehen. In der gesamten Bauphase habe ich mir Mühe gegeben, Schallbrücken zu vermeiden und die Baustelle möglichst sauber zu halten. Und da läßt man einmal Handwerker ran, schon ist alles versaut. Ich habe einige Zeit damit verbracht, die Abwasserrohre von Putzresten zu befreien und mögliche Schallbrücken zu entfernen. Dann machte ich mich an die Unterkonstruktion und relativ schnell war dann auch die Verschalung (fast) fertig und Eike konnte sich einen "besseren" Eindruck von unserem künftigen Badezimmer verschaffen. Als Clou habe ich noch ein Loch in der Verschalung eingebaut, dort soll später ein kleiner Schrank hin für Klopapier, Putzmittel etc. hin.

An dieser Stelle noch ein paar Worte zum Putzer: Wie aufmerksame Leser unseres Tagebuches bereits erfahren haben, war die russische "Putzkolonne" anscheinend nicht gewillt, uns zu Diensten zu sein und wir haben auf Empfehlung unseres Vermieters, welcher Architekt ist, einen deutschen Putzer beauftragt, unser Haus mit Kalk-Zement-Putz zu versehen (Daß dieser einen russischen Helfer namens Igor mitbrachte, war uns damals nicht bewußt und scheint offensichtlich unser Schicksal zu sein). Jener Putzer ist mir auch von anderer Seite empfohlen worden ("...das ist der Beste..."), jedenfalls waren wir arglos, auch wenn ich beim Preis etwas schlucken mußte. Was dann allerdings geleistet wurde, fand auf den zweiten Blick überhaupt nicht meine Zustimmung und die Besprechung mit dem Putzer ging aus wie das Hornbacher Schießen (oder war´s Hornberg...?). Ich habe jedenfalls wieder die Nase voll von Handwerkern. Irgendwie sind diese es auch selber schuld, daß alle Welt in den Baumarkt rennt und alles selber macht, was irgendwie selbst zu machen ist. Konkret finde ich, daß die Struktur des Putzes sehr unregelmäßig ist (das sah man deutlich bei Kunstlicht und er wußte, daß wir den Putz nur streichen wollen), daß er ziemlich rumgesaut hat (überall sind Putzspritzer, wir haben uns gefragt, ob er irgend etwas abgedeckt hat) und seine Putzutensilien auf unserem Mutterboden gereinigt hat, obwohl genügend Flächen mit Recyclingsand zur Verfügung standen. Aber eine Auseinandersetzung ist ziemlich aussichtslos und bindet nur Kraft, die wir zur Zeit für andere Sachen brauchen. Aber ich werde mich bei unserem Vermieter über ihn auslassen; das war ´ne Scheiß-Empfehlung! Das nächste Mal kaufen wir "russische Qualitätsarbeit".

Dann hatte ich in der Woche noch versucht mit dem Finanzamt zu klären, daß wir kein Jahr Förderung verlieren, falls der Besitzübergang dieses Jahr stattfindet, der Einzug aber erst nächstes Jahr. Für die Menschen, die noch nichts damit zu tun hatten: Wenn der Einzug nicht in dem Kalenderjahr stattfindet wie die Fertigstellung, verliert man für dieses Jahr die Eigenheimförderung (da man es ja offensichtlich nicht nötig hat...). Bei uns ist der Fall aber etwas speziell: da wir ja ein "fast fertiges" Haus vom Bauträger kaufen, ist dieses beim Besitzübergang natürlich noch nicht fertig (und findet evtl. dieses Jahr noch statt). Nur besteht die Möglichkeit, daß das Finanzamt aber behauptet, daß es fertig sei (weil das ja der Regelfall ist). Auf jeden Fall muß ich das im Auge behalten.

Im Übrigen muß ich mich beschweren: Papa hat behauptet, daß er damals beim Hausbau stark bis auf 60 kg abgenommen hat, aber bei mir ist das genau umgekehrt: Je länger das Bauen dauert, um so mehr nehme ich zu; da kann was nicht richtig sein!!! Also: als Diät ist Bauen nicht zu empfehlen.