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Samstag, 31.7.2004

Eike: Gernot wollte doch tatsächlich in aller Herrgottsfrühe, um 7.00 Uhr, am Planweg sein um die Entstehung der Bodenplatte mitzuerleben. Ich wollte das von meiner Müdigkeit abhängig machen; außerdem fand ich es irgendwie komisch, den Leuten bei der Arbeit zuzusehen und einfach nur daneben zu stehen.

Der Wecker riß mich dann heute, am Samstagmorgen, endgültig aus den Träumen und an schlafen war dann irgendwie auch nicht mehr zu denken, zumal ich auch sehr neugierig war und bei dem ersten großen Schritt zu unserem Hauses anwesend sein wollte.
So trafen Gernot, ich und der Glückscent, den Gernot in unserem Urlaub auf Mallorca vor der Kathedrale von Palma fand, um kurz nach sieben Uhr am Planweg ein.

Die Arbeiter waren schon kurz vor unserem Eintreffen damit angefangen den Beton auf unserer Bodenplatte zu verteilen. Gernot machte seine Fotos und wir sahen den Leuten bei der Arbeit zu, was ich jetzt auch gar nicht mehr so schlimm fand, da die Arbeiter das auch zu kennen schienen. Trotz des angekündigten Sonnenscheins, sah das Wetter bedrohlich nach Regen aus. Die Arbeiter meinten aber, das sei sehr gut, wenn es regnen würde, dann würde der Beton nicht reißen. Es wurde auch so langsam kalt, zumal wir nur sehr leichte Kleidung an hatten.

Der Beton kann kommen...
Das nationale Bauarbeiterbalett

Als der dritte Betonmischer damit befasst war den Beton abzuladen und die Arbeiter dabei waren den Beton auf dem allerletzten Stück zu verteilen, drückte ich den gefundenen Glückscent in den Beton im Bereich des Eingangspodestes. Er soll uns Glück bringen, so hoffen wir jedenfalls und ein bisschen abergläubisch sind wir beide irgendwie.

Der Glückscent aus Spanien soll allen Eintretenden Glück bringen!

Dann fing es tatsächlich an zu regen und wir beschlossen jetzt Brötchen zu holen und schön zu Hause zu frühstücken. Da wir erfuhren, daß nächste Woche mit dem Mauern begonnen werden soll und wir etwas überrumpelt wurden von dem Tempo, das "bp-bauen mit Plan" plötzlich an den Tag legt, fiel Gernot ein, dass wir noch unbedingt die Rolladenkästen ordern müssen, die die Maurer mit einmauern sollen. So fuhren wir nach dem Frühstück zum Baustoffhändler. Dieser braucht aber ca. 6 Tage für die Lieferung. Der nächste Baustoffhändler brauchte mindestens zwei oder drei Werktage. Zu spät, da der Polier die Kästen schon spätestens am Dienstag morgen benötigt.


Gernot: Ups, da fliegt die Zeit nur so davon... Tja, während wir noch grübelten, ob das vielleicht von "bp-bauen" beabsichtigt gewesen sein könnte, nutzten wir die Zeit um noch weitere Materialien einzukaufen. Nach unserem Frühstück ging es zunächst um das Bezahlen, denn mittlerweile haben wir ja den Baufortschritt mit eigenen Augen sehen können. Da ging also die erste Rate von unserem Baukonto, und da wir so lustig dabei waren, gaben wir dem König (sprich Staat) was des Königs ist - die Grunderwerbssteuer war auch noch fällig. So schnell und so viel haben wir beide noch nie ausgegeben. Wir haben aber versucht wieder Geld zu sparen und haben noch grau melierte Feinsteinzeugfliesen im Sonderangebot für den Boden im HWR (Hauswirtschaftsraum) gekauft. Die dazu passenden Wandfliesen (2.Wahl) haben wir aber nicht bekommen, da der Baumarkt die nötigen 17 m2 nicht mehr hatte. Für meine Bemerkung, daß wir für den gleichen Preis auch mit 1. Wahl zufrieden wären, hatte der Verkäufer nur ein müdes Lächeln übrig. Die sind hier in der Region aber auch humorlos...

Dafür haben wir im nächsten Baumarkt einen Briefkasten erworben, der als Ausstellungsstück nur die Hälfte kosten sollte (Ja, ja ich weiß - die wichtigsten Sachen kommen wieder zu kurz... aber was wir jetzt schon haben, brauchen wir später nicht mehr für teuer Geld zu kaufen - und Briefkästen können sehr teuer sein!). Solide Qualität; Edelstahl und vergleichsweise schlicht. Und als ich noch handeln wollte ("da ist ja auch noch ein Kratzer... können Sie nicht noch 5,- Euro...") bekamen wir als Rabatt noch 3 Säcke Blumen- und Balkonerde (150 Liter!) im Gegenwert von 21,- Euro. Um die noch fehlenden Kubikmeter Erde auf unserem Grundstück aufzufüllen schon mal ein guter Anfang (außerdem haben wir in unserem augenblicklichen Garten einen Kompost angelegt - der zieht auch mit um...;-)))

Überhaupt scheinen wir heute einiges geschenkt bekommen zu haben, die Bauarbeiter merkten an, daß in unsere Bodenplatte statt der kalkulierten 15 Kubikmeter Beton tatsächlich ca. 20 Kubikmeter geflossen seien. Und außerdem haben sie mehr Bewehrung als berechnet eingebaut – vielleicht aufgrund der Erfahrungen unseres Nachbarn.

Zur Zeit planen wir also hektisch die nächsten Schritte; die Elektroplanung steht immer noch nicht - das heute erhaltene Angebot ist meilenweit von unseren Vorstellungen entfernt - und da (voraussichtlich) Montag in 8 Tagen schon die EG-Decke gegossen werden soll, müssen wir improvisieren und die Kabel in der Decke nach eigenem Gusto einbauen. Mit den Rolladen haben wir umdisponiert; wir nehmen jetzt das "Rola-Plus"-System. Dieses wird vom Fensterbauer als Einheit mit dem Rahmen geliefert, daher geht der Einbau schneller (ist billiger), es gibt weniger Heizverluste (da einheitliches System), ist den Bauarbeitern von "Brenner-Bau" bekannt, etwas teurer (wird aber teilweise kompensiert) - und muß nicht bis Dienstag auf der Baustelle sein! Der Elektroantrieb ist übrigens (vorläufig) dem Rotstift zum Opfer gefallen (schluchz!).

Jedenfalls haben wir uns vorgenommen, bei den Dachziegeln jetzt am Ball zu bleiben (in Anbetracht des Umstandes, daß diese in ca. 20 Tagen eingedeckt werden, vielleicht auch wieder zu spät?!). Ich tendiere zu anthrazitfarbenen Betonpfannen, wie sie unsere Nachbarn Z. haben. Selbst wenn diese in ein paar Jahren moos- und algenbewachsen sind - bei so dunkelen Pfannen fällt das vielleicht nicht so auf und außerdem kosten diese uns nichts extra. Mittlerweile habe ich etwas Schiß bekommen, daß uns die Kosten davonlaufen (was aber normal sein soll, wie mir diverse Bauherren versicherten...).

Eike: Nach den erfolglosen Versuchen die Rolladenkästen pünktlich zu erhalten und den erfolgreichen Einkäufen in den Baumärkten, beschlossen wir noch einmal am Planweg vorbeizugehen, um das endgültige Ergebnis - Bodenplatte - zu bewundern. Von Regen war schon lange nichts mehr zu sehen. Die Sonne schien. Das war nur ein kurzer Schauer am Morgen gewesen. Jetzt war es heiß. Schlecht für unsere neue Bodenplatte, oder?

Am Planweg angekommen sahen wir, daß für alles gesorgt war. Die Bodenplatte war mit einer Folie abgedeckt, auf der Wasser stand. Als wir an unserer Baustelle eintrafen steckte auch sogleich unser Nachbar Herr Z. seinen Kopf aus dem Dachfenster. Er berichtete uns, daß der Polier sogar extra mit seiner Frau am Nachmittag noch einmal vorbeigekommen sei um unsere Bodenplatte zu wässern. - Das nenne ich Einsatz! Bin gespannt wie es weitergeht.

Als Termin für unser Richtfest planen wir einmal vorsichtig den 20.8.2004; eventuell ist dieses aber schon eine Woche vorher. Wir geben aber in den nächsten Tagen noch ein genaueres Datum bekannt und hoffen, dass ihr zahlreich erscheinen könnt.


Am Ende eines ereignisreichen Tages...